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Persönlichkeiten
der Mark
Perval
Svellter, Händler und Geldverleiher
Auf
den ersten Blick ist der unauffällige, wohlsituierte Perval Svellter, ein gebürtiger
Lowanger, dessen Familie sich jedoch schon vor 43 Jahren in Greifenfurt
niederließ, ein ganz gewöhnlicher Händler, der seinen Geschäften nachgeht.
Er gehörte zu den letzten, die im Orkkrieg Greifenfurt verließen und zählte
zu den ersten, die den Handel in der Markgrafschaft wieder aufnahmen. Mithin könnte
man meinen, Svellter sei ein Mann, der sich um die Mark verdient gemacht habe,
und will ihm gerne gönnen, daß auch er seinen Gewinn bei diesen Geschäften
gemacht hat. Svellter hütet denn auch die Fassade des tadellosen Ehrenmannes
nicht minder wie sein Gold.
Daß
Svellter aber einer der übelsten Kriegsgewinnler ist, den die Mark je gesehen
hat, davon wissen all jene zu künden, die er bis auf das letzte Hemd
ausgenommen hat.
Svellter
wußte die Not der Greifenfurter trefflich für sich auszunutzen. Menschen, die
vor den Orken fliehen wollten, verkaufte er - hoffnungslos überteuerte -
Passagen auf seinen Fuhrwerken. Als die Orken den Belagerungsring um Greifenfurt
enger zogen, und die Straßen nicht länger passierbar waren, dingte er
Schlepper, Flüchtlinge aus der Stadt zu schleusen, selbstredend gegen einen
ordentlichen Batzen Goldes. Die wenigsten der Unglücklichen verfügten über
eine ausreichende Barschaft, die Dienste des Händlers in Münze zu vergelten,
doch Svellter wußte immer einen Rat: Gerne nahm er die wertvollen Besitztümer
der Fluchtwilligen in Pfand: Schmuck und Pretiosen. Vornehmlich aber verlangte
es ihn nach einem Gut: nach Haus- und Grundbesitz. Die Wucherzinsen, die der
Pfandleiher von den Unglücklichen forderte, akzeptierten diese in ihrer Not.
Die wenigsten aber waren in der Lage, ihren Besitz, nachdem sie einmal zurückgekehrt
waren, wieder auszulösen, zu hoch drückte die Zinslast, nicht selten waren aus
100 Dukaten ein Vielfaches geworden, das Svellter seinen Schuldnern abverlangte.
Wenn die einstigen Eigentümer denn zurückkehrten. Waren sie den Orken doch zum
Opfer gefallen oder sonstwie zu Tode gekommen, fiel der Besitz an Svellter. In
einigen Fällen, so munkelt man, habe der gierige Handelsherr gar nachgeholfen,
daß ein Erbe nicht mehr auf den beliehenen Hof zurückkehren würde. Doch
konnte ihm dies nie nachgewiesen werden.
Nicht
allein mit den Flüchtlingen machte Svellter seine Geschäfte. Ein Baron
brauchte Taler, seine Söldlinge zu bezahlen? Svellter gewährte großzügige
Kredite. Wohl war Perval klug genug, Schulden der Landherren nicht offen
einzufordern. Viel mehr war es ihm wert, bei Personen von Einfluß „einen
dicken Stein im Brett zu haben“. Und in der Tat gibt es einige Barone, die bei
dem gerissenen Händler in der Kreide stehen, und ihm mehr als einen Gefallen
schulden. Man munkelt gar, selbst die Markgräfin stehe in seiner Schuld.
Desgleichen gilt für einige der Ratsfamilien. Nicht umsonst hat Svellter das
ein oder andere Familienmitglied eines Ratsmitgliedes gänzlich ohne Forderung
durch den Belagerungsring schleusen lassen - eine Hand wäscht bekanntlich die
andere ...
Mit
seinen weniger einflußreichen Schuldnern kennt Svellter hingegen kein Pardon,
denen ließ er ohne viel Federlesens Häuser und Grund pfänden. Wieviel Land
Svellter mittlerweile auf diese Weise an sich gebracht hat, weiß niemand, doch
würde man alles zusammennehmen, mancher Baron würde wohl vor Neid erblassen.
Die Bauern sind zum Teil gar gezwungen, noch über Jahre für Svellter ihre
einstigen Äcker zu bestellen, für den noch zu tilgenden Zins.
Auch
nach dem Kriege wußte Svellter noch gute Geschäfte zu machen. So ein
Wiederaufbau verschlingt große Summen, daß die, denen der Ork alles genommen
hat, nicht haben.
Auch
will das hungernde Volk genährt werden, es fehlt an allem fürs tägliche Überleben,
wie auch für den Aufbau. In Zeiten aber, da kaum ein Händler den
beschwerlichen Weg nach Greifenfurt wagt, da läßt sich der Sack Mehl mit
Silber aufwiegen.
Svellter
versteht sich allzu trefflich darauf, aus der Not anderer seinen Profit zu
schlagen. Und wiewohl in seinen Methoden nicht zimperlich - so unterhält er
einen Schlägertrupp, vorgeblich Söldlinge, seine Handelszüge zu beschützen,
um ausstehenden Forderungen Nachdruck zu verleihen - verstößt der Handelsherr
doch gegen kein weltliches Gesetz. Zudem, sein geschicktes Lavieren, sein
Verhandlungstalent und die schlichte Tatsache, daß einige der Einflußreichsten
in Stadt und Mark in seiner Schuld stehen, haben es vermieden, daß die dunklen
Umtriebe des Händlers ans Tageslicht gezerrt werden.
Und
so wird wohl Svellter, statt an den Pranger gestellt zu werden, vielmehr eines
Tages in den Rat berufen werden.
MU:
13 AG: 3 Stufe: 12 Alter: 53
KL:
16 HA: 5 MR: 8 Größe: 1,81
IN:
16 RA: 4 LE: 54 Haarfarbe: schwarz
CH:
15 TA: 5 AE/KE: -/- Augenfarbe: schwarz
FF:
10 NG: 5 RS: 1
GE:
10 GG: 8 AT/PA 12/10 (Dolch)*
KK:
10 JZ: 2 TP: 1 W +1
Besondere
Fähigkeiten: Zechen 9, Bekehren/Überzeugen 9, Feilschen 14, Gassenwissen 10, Lügen
13, Menschenkenntnis 12, Schätzen 11
* man trifft Svellter nur selten ohne seine Leibwächter
an
MS
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